Ist Ihnen das zu kurz gefasst? Na gut, etwas ausführlicher erklärt:
Der junge Mensch in seiner Individualität soll an unserer Schule nicht nur gemäß dem staatlich-bayerischen Lehrplan von staatlich anerkannten, ausgebildeten und fachlich kompetenten Pädagogen unterrichtet werden.
Er soll zugleich mit den Grundlagen des Lernens und gesellschaftlichen Lebens auch das befreiende Evangelium von Jesus Christus kennen lernen und so frei und ganz persönlich entscheiden können, ob dies für ihn eine geeignete Sicht der Dinge sein kann. Hilfen und Angebote auf diesem Weg der Entscheidungsfindung werden im Schulalltag gegeben.
Das oberste bayerische Bildungsziel, die "Ehrfurcht vor Gott", ist also auch unseres. Ferner sollen unsere Schüler die Bildungsziele, die in der bayerischen Verfassung, Artikel 131, Absatz 2 und 3 benannt sind, verinnerlichen: "Achtung vor religiöser Überzeugung, Achtung vor der Würde des Menschen, Entfaltung der eigenen Person, Leben mit anderen, soziale Verantwortung, Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne, Bekenntnis zum Geist der Demokratie, Liebe zur bayerischen Heimat und zum deutschen Volk, Bereitschaft zur Völkerverständigung."
Christliche Bildung und Erziehung basiert auf der Lebensweisheit: "Wer klug und tüchtig werden will, muss vor allem Gott ernst nehmen." (Sprüche 1,7) Der biblische Erziehungsauftrag soll Antrieb und Maßstab allen pädagogischen Handelns unserer Schule sein.
Die Schüler unserer evangelischen Schule sollen erfahren, dass sie als Geschöpfe und Ebenbilder Gottes mit einer besonderen Würde ausgestattet sind. Sie sind einzigartig, geliebt und erwünscht von Ewigkeit her; sie sollen auch erfahren, dass jeder Mensch zur Vergebung von Schuld und Sünde den stellvertretenden Sühnetod Christi in Anspruch nehmen darf.
Das Wissen um einen liebenden Gott, der selbst im Alltag für mich da ist, macht den Weg frei zu Mut, Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein. Erst wenn der Mensch sich hineingestellt sieht in einen großen göttlichen Plan, erhalten die Lebensfragen die Grundlage, auf welcher sich vertrauensvoll leben lässt. Ohne diese Werte kann Erziehung nicht gelingen.
Erst dieses Wissen um bleibende Werte befähigt den Menschen, seine Individualität und Begabungen in der Verantwortung vor Gott und Menschen frei zu entfalten ohne vorgegebene Grenzen zu überschreiten. Nur so kann übersteigertem Selbstwertgefühl, aber auch Frustration vorgebeugt werden und der Heranwachsende wird befähigt, etwas zu leisten und zugleich, wenn nötig, eigene Ansprüche im Dienst der gemeinschaftlichen Interessen zurückzunehmen.
Christliche Pädagogik kann immer nur Erfolg haben durch Glaubwürdigkeit, innere Wärme, Vorbild und Vorleben der Verantwortlichen. Dressur oder Gleichmacherei sind fehl am Platz. Erst als Antwort hierauf können Charakterfestigkeit, echte Nächstenliebe und Opferbereitschaft der Kinder wachsen und sie bekommen einen Blick für Bedürfnisse und Nöte des Nächsten.
Deshalb ist eine sorgfältige Auswahl des Lehrpersonals für unsere Schule von besonderer Bedeutung. Nur ein Pädagoge, der selbst immer wieder die Orientierung bietende, frei- und frohmachende Kraft von Gottes Wort erlebt und die befreiende Wirkung der Vergebung seiner Sünden erfährt, kann evangelischen Glauben glaubwürdig an die Schüler weitervermitteln.
Ein Kind, das gern in die Schule geht, lernt gern. Ein solches Kind, das hier in der Gemeinschaft Geborgenheit erfährt, ist motiviert, ermutigt - nicht nur für das Lernen in der Schule, sondern für Eigenaktivität auch in anderen Bereichen, letztlich fürs Leben. "Angst macht dumm" – dem gilt es entgegenzuwirken.
Im bayerischen Lehrplan nimmt die Medienerziehung eine wichtige Stellung ein. Wegen der immanenten Gefahr der subtilen Manipulation sowie einer ungesunden, unkritischen Konsumhaltung der Heranwachsenden will christliche Pädagogik hier besonders Wegweisung und Hilfestellung geben. Die Kinder sollen lernen, sich in der verwirrenden Vielfalt zurechtzufinden, Medien gezielt auszuwählen und Inhalte kritisch zu hinterfragen. Verantwortungsbewusster Umgang mit Medien muss erarbeitet werden. Hierzu ist die Zusammenarbeit mit den Eltern besonders wichtig.
In der Evangelischen Schule Naila soll Schulgemeinschaft (Lehrer, Eltern, Schüler) gelebt und erfahren werden können. Die Schule kann jedoch nie die Aufgaben der Familie ersetzen, sondern kann nur versuchen, diese stärkend und bewahrend zu unterstützen.
Wir begrüßen aktive Elternmitarbeit; z.B. Kunst, Gestalten, Sport, Musik, Projektarbeit sowie die Ausgestaltung von Festen und Feiern; Planung und Aktivitäten in diesem Bereich erfolgen immer in Absprache mit Schulleitung und Lehrkräften.
Wir sind davon überzeugt, dass der Erfolg aller christlichen Pädagogik, auch der Erfolg der Evangelischen Schule Naila, entscheidend angewiesen ist auf den Segen Gottes. Diesen erbitten wir immer wieder neu für uns, die Verantwortlichen, für Mitarbeitende und alle uns anvertrauten Kinder samt ihren Familien.
Um den Grundgedanken der christlichen Bekenntnisschule nicht ad absurdum zu führen, sollten Eltern, die ihr Kind hier anmelden, dieses Grundkonzept bejahen, auch wenn sie sich persönlich nicht völlig mit einer solch ausgeprägt christlichen Weltsicht identifizieren können.